Unternehmerinnen unter der Lupe

Gründerinnen sind in der Schweizer Startup-Welt nach wie vor untervertreten. Das momentane Verhältnis steht mit 1:9 definitiv im Ungleichgewicht1. Die Gründe für dieses Verhältnis sind noch nicht abschliessend erforscht. Klar ist jedoch, dass Initiativen gefordert sind, welche ein besseres Verständnis für die Unterschiede zwischen Gründerinnen und Gründern schaffen und mögliche Barrieren aufdecken, damit wirksame Gegenmassnahmen entwickelt werden können.

 

Einige Faktoren, in denen sich Unternehmerinnen von ihren männlichen Kollegen unterscheiden sind jedoch bekannt. Das zeigt unter anderem die Studie2 von Prof. Dr. Rolf Meyer und Adrian Urs Sidler vom Institut für Unternehmensführung der FHNW. Demnach unterscheiden sich Gründerinnen und Gründer mit deren Firmen in mehreren Punkten deutlich voneinander:

  • Beim Zeitpunkt der Gründung sind Frauen im Schnitt zwei Jahre jünger als ihre männlichen Kollegen.
  • Unternehmen, die von Frauen gegründet werden, sind meistens deutlich kleiner als von Männern gegründete Unternehmen.
  • Frauen verdienen mit dem Schritt in die Selbständigkeit tendenziell weniger als zuvor. Bei den Männern ist dies genau umgekehrt: Sie verdienen als Selbständige tendenziell mehr als zuvor.
  • Frauen sind erfolgreicher – zumindest wenn man die Überlebenswahrscheinlichkeit der jungen Firmen anschaut. Denn Firmen, die von Frauen gegründet wurden, haben eine deutlich grössere Chance, die ersten fünf Jahre zu überleben.


Sensibilisierung von Studierenden

Meyer und Sidler geben Empfehlungen ab, wie der Frauenanteil in der Gründerszene erhöht werden kann. Sie fordern spezifische Aktivitäten zur Sensibilisierung von Frauen für das Thema Selbständigkeit – unter anderem an Hochschulen.

Hier kommt Future.preneurship ins Spiel: Für das Impact Hub Zürich Spin-Off ist die Förderung von jungen Frauen in der Gründer-, und Innovations-Szene eine Herzensangelegenheit. Das Programm stösst auf grosses Interesse – gerade bei jungen Frauen. Das Ziel der zwei Future.preneurship-Macherinnen Isabel Käshammer und Annina Menzi: Jungen Frauen eine Karriere in der Startup- und Innovationswelt näher zu bringen.

 

Forschungsgrundlage für ‘Female Entrepreneurship’

Die hohe Teilnahmerate von jungen Frauen am Programm von Future.preneurship bietet eine ideale Grundlage, um mehr über gender-bedingte Gründungsmotivationen herauszufinden. Im Rahmen einer mehrjährigen Forschungspartnerschaft mit dem Institut für Unternehmensführung der HSW/FHNW wird Future.preneurship künftig einen Beitrag zur Forschung im Bereich  „Female Entrepreneurship“ leisten. Dabei wird die Gründungsneigung der Teilnehmerinnen vor und nach der Teilnahme am Programm über mehrere Jahre untersucht.

 

Mehr über Future.preneurship

Future.preneurship bringt Studierende mit innovativen Schweizer Firmen für Praktika zusammen. Begleitet werden die Arbeitserfahrungen von strukturierten Trainings und Workshops, um die Studierenden fit zu machen für die herausfordernde Arbeit in der Innovationsbranche. Mit Erfolg: 100% der bisherigen Future.preneurship-Teilnehmenden gaben nach Abschluss des Programms an, dass sie den Karriereweg als Gründer/in oder Mitarbeiter/in in einem Startup als attraktiv empfinden.

 

1 https://europeanstartupmonitor.com/fileadmin/esm_2016/report/ESM_2016.pdf

2  Meyer und Sidler (2009): Frauen-Power unter der Lupe 2009.
Hinweis: Eine aktuelle Anschlussstudie wird bald veröffentlicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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