"100% Human: Arbeiten ohne Türen und Job-Erfinden im Park"

Wir lieben unser Co-Manifesto. Aber was genau bedeuten die ganzen Prinzipien? Und wie kann ich diese im Alltag leben? Erklärungsversuche aus dem Impact Hub Zürich Team und unserer Community. Dieses Mal:

„100% human - We meet at eye level and bring our whole selves to work“  

 

Ein gutes Bauchgefühl und das richtige Arbeitsumfeld

„We meet at eye level and bring our whole selves to work“ sind für Bora Polat, CEO und Gründer von Montemedia, nicht nur schöne Worte, die er mit Charme und Witz vertritt, wie beispielsweise am HubXpress-Pitch 2016, sondern etwas, das er lebt. Mit voller Überzeugung. Und zwar vom Recruiting-Prozess und der Zusammenarbeit über das Produkt bis zum Umgang mit den Kunden. Montemedia arbeitet im Bereich Digital Marketing und bringt gemäss Bora Polat «online die richtige Botschaft an die gewünschte Zielgruppe – zur richtigen Zeit». «Der Mensch steht im Mittelpunkt, es ist immer people’s business», sagt Bora. Dies beginnt schon gleich beim ersten Kontakt: Bewerbungsgespräche werden bei Montemedia nicht am Bürotisch geführt, sondern irgendwo draussen, beispielsweise in einem Park – ab und zu kann es sogar eine Bar sein. «Wir spazieren nebeneinander und plaudern über das, was der Bewerber oder die Bewerberin gerne macht, aber auch über Themen aus dem Privatleben.» Bora will die Leute kennen lernen, will dass sie sich ihm gegenüber öffnen, egal ob Kunden, Team oder Partner. Er sucht Menschen, die voll motiviert sind. Deshalb fragt er auch nach, was die Person für sich selber in zwei oder fünf Jahren erreicht haben möchte und will herausfinden, warum. «Motivation, das ist das Allerwichtigste, die Skills kann man sich aneignen, das innere Feuer nicht», davon ist der unorthodoxe CEO überzeugt.

Diesen starken inneren Antrieb will er nutzen und fördern und er ist bereit, dafür den Bewerbungsprozess auch mal auf den Kopf zu stellen. «Wenn jemand bestimmte Fähigkeiten und Ideen hat, solche, die ich vielleicht nicht direkt gesucht habe, dann schaue ich, ob es dafür auf dem Markt eine Nachfrage gibt», erzählt er. «Finden sich Leute mit Zahlungsbereitschaft, dann machen wir das. Die Person wird eingestellt, macht ihr Ding und erledigt zusätzlich einen gewissen Teil des Daily Business.» Da die Leute nicht wegen des Geldes zu seinem Start-up kommen, funktioniere das, erklärt er.

Darum ist das Vorstellungsgespräch – oder besser das Kennenlern-Gespräch – so wichtig und ebenso das Bauchgefühl. «Zusammenarbeit im Team und auch mit Kunden, das ist wie bei der Partnerwahl», sagt Bora, «es muss wirklich passen.» Aber auch das Umfeld des Start-ups muss stimmen, weiss der Gründer aus Erfahrung. «Wenn du täglich Leute um dich herum hast, die ihre Arbeit nur als Durchlauf-Erhitzer nutzen, macht das die Motivation kaputt. Du kannst so kein Team oder Partnerschaften aufbauen und schon gar keine Freundschaften oder Vertrauen.» Das war für ihn auch der Grund, beim Impact Hub Zürich Member zu werden. «Hier ist man nicht gegeneinander, auch nicht nebeneinander, sondern miteinander. Die Grundeinstellung ist, dass man sich gegenseitig unterstützt und sich hilft, für die ganze Gesellschaft sinnvolle Ziele zu erreichen. Es ist normal, transparent und ehrlich zusammenzuarbeiten, auf Augenhöhe eben», fasst er seine Erfahrungen zusammen.

Subscribe to Our Newsletter

Never miss an update – sign up for our newsletter published every 3-4 weeks and stay connected with our community.