Virtual Reality - Wie das Kino die Technologie vorantreibt

Über 100 Jahre Kinogeschichte wurden bereits geschrieben. Dabei wurden die Leinwände stets  breiter, blieben jedoch immer existent. Der Zuschauer blickt in eine Richtung und verfolgt das Geschehen vor ihr mit. Seit nun fast zwei Jahren gibt es aber in der Schweiz ein ganz neues Filmvergnügen – We Are Cinema – das erste Virtual Reality Kino der Schweiz.

Um dem grauen Alltag zu entkommen, entführt das Virtual Reality Kino dich in ferne Länder, animierte, unbekannte Welten und an fiktive Orte, die du noch nie zuvor gesehen hast. Aber Achtung, das VR Erlebnis ist visuell sehr stark - man schaut keinen Film auf einer Leinwand, sondern sitzt auf einem Drehstuhl mitten in einer Filmkugel und ist sozusagen der Mittelpunkt und Teil vom Filmgeschehen. 

Die VR-Technologie ist noch vergleichsweise jung und das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Seit 2012 wurde die Idee der VR-Brille durch zahlreiche Tüftler vorangebracht und seit 2016 mit dem Release der Oculus Rift für den privaten Konsumenten zur Realität. Es folgten weitere Modelle von namhaften Firmen wie Sony und HTC. Und schliesslich auch die Version, mit der bei We Are Cinema gearbeitet wird: Die Samsung GearVR. Die Verwendung des markeneigenen Smartphone als Speicher und Bildschirm zum Einrasten in die Brille erweitert das Multifunktionsmedium unserer Zeit um eine weitere Komponente.

 

Die Einsatzmöglichkeiten von Virtual Reality – wenn auch noch vielerorts im Prototyp-Stadium – sind weitläufig, ja beinahe unbegrenzt. Schulungen in der Medizin ohne einen Patienten gefährden zu müssen, virtuelle Baupläne eines Hauses erstellen oder Besichtigungen im Ausland ohne physisch hinfahren zu müssen; dies sind nur einige Einsatzgebiete, welche bereits jetzt ausgetestet werden. An vorderster Front von alldem liegt aber natürlich die Entertainmentindustrie mit Film und Gaming. Wie bei jedem neuen Medium braucht die Entwicklung Zeit – sowohl auf technischer als auch auf inhaltlicher Ebene.

In Bezug auf Film ist nebst der Qualität des Bildes der Umgang mit den neuen Möglichkeiten von besonderer Wichtigkeit. Schliesslich hat der Filmemacher plötzlich einen riesigen Spielraum in Form der virtuellen Leinwandkugel zur Verfügung. Man kann das mit den Aufkommen des Superbreitbildformats (Cinema-Scope) in den 1950ern vergleichen. Auch damals hatten Regisseur Mühe den neugewonnen Bildraum zu füllen. Und so besteht bei VR die Gefahr, sich in der Produktion einfach auf eine Richtung zu konzentrieren und den Rest des Bildraumes lediglich etwas auszuschmücken. Die grosse Kunst bei VR besteht darin, den Raum so zu gestalten, dass der Zuschauer animiert wird, sich umzusehen. Dabei muss er sich auch damit abfinden, immer wieder Dinge zu verpassen, welche ausserhalb seiner Blickrichtung passieren. Nicht zuletzt ist eine so grosse Produktionsfrequenz wie bei Leinwandfilmen bei VR Filmen noch lange nicht gegeben. Da sucht man schon mal ein paar Tage bis man wieder einen geeigneten Film gefunden hat.

Entstehungsgeschichte

We Are Cinema ist beim Begehen dieses neuen Weges früh mit eingestiegen und hat sich als erstes VR-Kino der Schweiz ganz diesem noch jungen und faszinierenden Medium verschrieben. Gestartet in verschiedenen Clubs in der Stadt Zürich, konnte schon bald ein erstes Franchising in den Bergen eröffnet werden. 2016 folgte dann das erste Franchising in einem richtigen Kinokomplex im Youcinema in Oftringen. Mittlerweile betreibt We Are Cinema mehrere eigene Pop-Up Kinos – als Zwischennutzung in Clubs und co-working Spaces – ganz im Sinne vom «sharing economy» Prinzip!

Darum freuen wir uns euch am 25. April bei unserer dritten Vorführung im Kraftwerk willkommen zu heissen.

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